Homeschooling - 7 Tipps für Eltern, damit es gelingt

Es ist sicher nicht einfach und kann dich erstmal überwältigen, wenn du dich mit dem Thema Homeschooling zum ersten Mal befasst. Aber keine Angst! Dein Kind kann es lernen, in einer liebevollen und entspannten Umgebung (weiter) zu lernen. 

In Deutschland gibt es schätzungsweise über 2 Millionen Homeschooler-Familien. Das sind Eltern, die selbst entscheiden wollen, wie und wo ihre Kinder lernen. Ich vermute einfach mal, dass seit Anfang 2020 sehr viel mehr dazu gekommen sind oder Einige erst durch das Corona bedingte Homeschooling das zu-Hause-unterrichten für sich entdeckt haben. In meinem persönlichem Umfeld habe ich diese Erfahrung machen dürfen. Familien, die ihre Kinder von einer ganz neuen Seite kennen gelernt haben und sich nun für das Lernen zu Hause entschieden haben. 

Das heißt, es sind „Anfänger“ in diesem Thema. Ich habe in den letzten 2 Jahren erfahren, mit was für Problemen sie zu kämpfen haben und möchte hier auch mit dir ein paar Tipps teilen.

Es kann schwierig sein, in einer häuslichen Lernumgebung Ordnung und Struktur zu schaffen. Vor Allem, wenn man damit noch nie in Berührung kam, weil das Kind ja in der Schule war und so eine Struktur vorgegeben war.

 

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Hier kommen 7 Tipps für absolute Anfänger

1. Informiere dich über die Gesetze

Es ist überall etwas anders. Von Land zu Land sowieso, aber in Deutschland auch von Bundesland zu Bundesland, in der Schweiz von Karton zu Karton. 

Wenn du die Gesetze einigermaßen kennst, bzw. dich einfach etwas eingelesen hast, wirst du merken, wieviel leichter dir die Kommunikation mit Schule, Ämtern und anderen Eltern fällt, denn auch hier zählt: Wissen ist Macht. Wenn du weißt, was rechtens ist, und was nicht, kannst du einfach selbstbewusster deinen Standpunkt vertreten, sofern das nötig ist.  

Sehr zu empfehlen ist hier das Buch BILDUNG versus SCHULPFLICHT.

2. Andere Homeschooler-Familien ausfindig machen

Finde heraus, ob es in deiner Nähe andere Familien gibt, die Homeschooler oder Freilerner sind und vernetze dich mit ihnen! Erkundige dich, ob es Aktivitäten, Treffen und Ähnliches gibt, wo du teilnehmen kannst. Plane selbst Treffen mit Familien, die Ähnliches vorhaben oder schon dabei sind. 

Der Austausch miteinander ist sehr wichtig. Zudem kann man voneinander lernen und miteinander wachsen oder sich auch in schwierigen Situationen unterstützen. 

3. Schaffe einen Lehrraum, in dem ihr euch wohl fühlt

Homeschooling macht Spaß, ist aufregend und oft chaotisch. Das Leben und Lernen unter einem Dach kann schnell zu Unordnung und Chaos führen – das ist dann nicht unbedingt eine gute Vorausetzung. 

Um ein Chaos zu vermeiden, kannst du die Lernmaterialien deiner Kinder ordentlich aufbewahren und einen speziellen Lernort festlegen – einen Raum, in dem sie ihre Materialien und Bücher aufbewahren. Selbst wenn deine Kinder am Küchentisch arbeiten, ist es hilfreich, wenn sie ihre Sachen an einem Ort aufbewahren. Sobald sie mit ihren Arbeiten fertig sind, sollten sie ihre Materialien an den dafür vorgesehenen Platz zurückbringen. Du wirst sehen, das hilft Eltern und Kindern sehr.

Überlege dir, ob du einen gedruckten Zeitplan an ihrem Arbeitsplatz aufhängen möchtest, damit sie immer wissen, welche Aufgaben zu erledigen sind und an welchen Zielen sie an diesem Tag oder in dieser Woche arbeiten. Da gibt es natürlich auch viele Möglichkeiten, sich gemeinsam kreativ auszuleben. Auch ob es einen Tages- oder Wochenplan oder gar Monatsplan gibt, kannst du dir überlegen. Wichtig, meiner Meinung nach, ist, eine zumindest groben Plan mit gewissen Zielen zu haben – für den Anfang.  

4. Führe eine Routine ein

Homeschooling bringt ein wunderbares Maß an Flexibilität und Spontanität in die Erziehung der Kinder. Ohne eine klare Struktur kann es jedoch leicht passieren, dass man sich ablenken lässt und vom Weg abkommt. 

Ich halte es für sehr wichtig eine gewisse Routine einzuführen. Solltest du jetzt denken „oh neiiiin“ – keine Sorge! Es muss nicht alles durchgeplant sein, das ist sehr individuell und kann jederzeit angepasst werden.

Kinder fühlen sich wohl, wenn sie eine grundlegende Struktur und Routine haben. Überlege daher, ob du einen Tagesplan erstellen und befolgen solltest. Du kannst ihn immer wieder anpassen, aber ein Zeitplan gibt dir jeden Tag Orientierung. 

Ein Tipp für die Erstellung klarer und effektiver Zeitpläne: 

Lege zum Beispiel eine farbliche Kennzeichnung nach Art der Aktivität oder des Schulfachs/Themas fest, damit du schnell siehst, woran du an einem bestimmten Tag oder zu einer bestimmten Uhrzeit arbeiten solltest (bzw. dein Kind). Die Farbkennung ist für jedes Alter hilfreich (auch für Erwachsene), aber ihre Einfachheit kann besonders für jüngere Kinder nützlich sein, die gerade lernen, einen Zeitplan zu benutzen. Auch für sie ist eine Orientierung wichtig.

Wir sind da immer sehr kreativ mit Papier & Stift. Es gibt aber auch die Möglichkeit am Computer, deinen Lehrplan und deine Ziele zu planen:

  • Organigramme
  • Mind Maps
  • Fahrpläne
  • Flussdiagramme

Die Visualisierung deiner Pläne kann dir helfen, organisiert zu bleiben und die Fortschritte auf einen Blick zu sehen. 

5. Lernen: Auch OHNE Bücher

Einer der besten Aspekte des Heimunterrichts (und einer seiner größten Vorteile) ist die Flexibilität, außerhalb des traditionellen Klassenzimmers zu lernen. 

Suchen Sie nach Lernmöglichkeiten außerhalb der Lehrbücher: 

  • ganz viel Spielen, z.B. Brettspiele
  • Wanderungen & Ausflüge
  • Backen & Kochen
  • Bibliotheken besuchen
  • Gemeinsames Schreiben von E-Mails an Freunde und Familie
  • Treffen mit anderen Homeschooler-Familien

… und hier gibt es soviel mehr!

Plane diese wichtige Zeit für diese Gelegenheiten in deinem Tagesablauf ein, zusammen mit deinem Kind und sei offen für Neues – neue Fähigkeiten zu erforschen, neue Menschen kennenzulernen und zu spielen sind wichtige Wege, auf denen wir lernen und wachsen. Integriere diese Erfahrungen in die Lernumgebung deines Kindes, um einen abgerundeten Lehrplan zu erstellen.

6. Mache das Lernen zu einer Familienaktivität

Teile deine Begeisterung für das Lernen mit deinen Kindern. Gibt es ein Thema oder eine Aktivität, die allen in der Familie Spaß macht? Greife genau das auf. 

Du könntest zum Beispiel:

  • gemeinsam Lesen
  • ein neues Hobby entdecken (evtl. auch im Bekanntenkreis)
  • Basteln, malen, kreativ sein
  • erkunde deine eigene Stadt mit deinem Kind wie ein Tourist 
  • Geocoaching
  • Besuchen von Museen aller Art

Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Familie einzubeziehen und das Lernen zum Vergnügen zu machen. Mache einen Familienausflug in den Zoo, um mehr über Tiere oder Ökologie zu erfahren. Gemeinsam kochen oder lernen, wie man eine Mahlzeit plant und eine Einkaufsliste erstellt ist auch immer prima.

Werde kreativ und beziehe die ganze Familie mit ein, um ein unterhaltsames und unvergessliches Erlebnis zu schaffen.

7. Unterstützung in Anspruch nehmen

Es kann wirklich sehr herausfordern sein und es kann passieren, dass du, wenn auch nur für einen gewissen Zeitraum überfordert bist. Das heißt nicht, dass du alles über Bord schmeißen musst. 

Suche dir Hilfe. Erzähle deinen Freunden, Familie und Bekannten von deinen Herausforderungen oder wo du nicht weiter weißt. Du wirst überrascht sein, welch Rat der ein oder andere hat, von dem du es vielleicht nie erfahren hättest, wenn du nicht gefragt hättest. 

Auch andere Eltern kannst du nach Rat und Tipps fragen. Manche bilden auch kleine Lerngruppen einmal die Woche. Auch hier ist das vielleicht eine Möglichkeit für dein Kind, bestimmte Dinge von Anderen Menschen zu lernen. Vielleicht hast du einen Verwandten, der in einem Thema spezialisiert ist: Dein Kind kann nur von dem Wissen profitieren, denn DU allein kannst nicht alles beibringen.
Aber du kannst dafür sorgen, dass es von und mit Anderen lernt und ihr gemeinsam Unterstützung aufsucht, wenn es wirklich brenzlich wird.

Zum Beispiel: Wenn du Lernmotivation von deinem Kind nachlässt und du nicht weiter weißt: Frage Freunde & Familie um Rat! 

Weitere Möglichkeiten sind bestimmte Apps, Lerngruppen, Online-Hilfe, Facebook-Gruppen u.v.m. 

Das schaffst du! Weil du dein Kind liebst.

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Die Grundschule für Eltern

Dieses Buch hilft Eltern, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und dein Kind ganzheitlich zu unterstützen. 

Es enthält wertvolle Tipps zu Umgangsweisen im Alltag, die dein Kind stärken und fördern.

Hier sind die Grundlagen des Lernens sowie die wichtigsten Inhalte der Fächer Deutsch und Mathematik anschaulich und übersichtlich aufbereitet!

Homeschooling – 7 Tipps für Eltern, damit es gelingt
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