Wenn dein Kind nicht motiviert ist

Mich erreichte kürzlich eine Nachricht von einer Mutter, die gerade nicht ganz so zufrieden ist mit der aktuellen Situation. Ihre Tochter, 8 Jahre alt, hat momentan einfach keine Motivation. Sobald es an die Aufgaben geht, rebelliert sie und macht einfach nur, was sie möchte. Dann kommt es zu Streit und die Familie in einen Teufelskreis. Oh ja! Ich kenne das auch. 

Homeschooling ist nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen. Es gibt durchaus schwierige Tage oder Wochen, wo es einfach nicht so gut läuft.

Es ist schon ein kleines „Tabu-Thema“ unter Homeschoolern. Nicht jeder öffnet sich und erzählt davon, dass es auch Zeiten gibt, wo das Kind einfach keine Lust, keine Motivation hat, auch nur irgendwas zu machen. Umso wichtiger ist es, darüber zu reden, denn auch das hat Gründe und ist keineswegs verwerflich.

Auch ich kenne das „Problem“, dass die Kinder mal unmotiviert sind. Und das auch nicht nur 1-2 Tage, sondern länger. In vielen Gesprächen mit anderen Eltern, kamen sehr hilfreiche Tipps und Lösungsansätze heraus, die ich hier nun mit dir teilen möchte. 

1. Die Entwicklungsphasen eines Kinder

Gerade wenn deine Kinder in einem Alter von 8-9 Jahren sind, hast du vielleicht noch nicht daran gedacht, aber: Hier beginnt oft die sogenannte Vorpubertät. Es gibt bestimmte Entwicklungs-Phasen deiner Kinder. Von der Vorpubertät bis hin zur Pubertät im jugendlichen Alter. Jedes Kind ist anders und jede Phase und Situation wirkt sich anders auf das Wohlbefinden aus. Fakt ist: Sie rebellieren irgendwann und das dürfen sie! Gib‘ diesen Phase Raum. Es beruhigt sich auch wieder. 

 

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2. Tagesstruktur und Planung

Die Kinder entlastet es, wenn sie eine klare Struktur haben und ungefähr wissen, was sie am Tag erwartet bzw. wie der Ablauf sein wird. Für viele ist es sehr hilfreich, jeden Tag um eine bestimmte Uhrzeit aufzustehen, zu Frühstücken und direkt zu starten. Ich kann dies nur bestätigen. Es gibt dem Kind Sicherheit und es muss nicht jeden Tag fragen, wann nun was ist. Dies kann auch sehr schön veranschaulicht werden, an Hand eines Wochenplans, der z.B. in der Küche hängt. Meine Kinder wissen genau: Wenn sie jetzt anfangen, können sie danach alles machen, was sie wollen. Ihre „Arbeit“ ist erledigt. Bei uns gibt es natürlich auch Ausnahmen und wir sind immer flexibel. Hier muss jede Familie für sich die Grenze herausfinden, ab welchem Punkt es ZU flexibel wird und das Kind (oder/und die Eltern) keine Struktur mehr erkennt. Wir setzen uns an so einem Punkt zusammen, sprechen, passen an und dann geht es weiter.

HIER geht es zu meinem Blogartikel „7 Tipps für Eltern, damit Homeschooling gelingt“.

3. Klare Kommunikation

Jede Homeschooling Familie kennt das bestimmt: Es macht keinen Sinn, das Tagesprogramm auf Komme-was-Wolle durchzusetzen, wenn das Kind einfach nicht möchte und nicht motiviert ist. Es ist das Natürlichste der Welt, dass es auch mal abgelenkt ist und von jetzt auf gleich etwas ausprobieren möchte, ein Spiel oder einen Gedanken umsetzen möchte. Und das genau JETZT nach dem Frühstück, wo du geplant hast, mit einigen Aufgaben zu starten. 

Ein Zwang kommt für uns z.B. nicht in Frage. Hier hilft es, ein paar Alternativen im Gepäck zu haben. Zum Beispiel ein ausgiebiger Spaziergang. Dein Kind seinen Gedanken und Gefühlen freien Raum geben und gemeinsam darüber sprechen. Wichtig ist immer, zu kommunizieren, woher das Problem kam und was vielleicht geändert werden könnte. Womit fühlt sich dein Kind nicht wohl? Was fühlte es?

4. Es geht auch Anderen Eltern so!

Du bist nicht allein damit! Wenn dein Kind einmal nicht motiviert ist, ist das überhaupt nicht schlimm. Auch wir Erwachsenen sind nicht jeden Tag gleich motiviert, oder?
Sprich‘ mit anderen Eltern und du wirst noch mehr Tipps erhalten und sehen, dass du nicht alleine damit bist. Sieh‘ es so: Du selbst lernst auch etwas dabei. Lerne, nicht etwas aufzuzwingen, nur weil du es so geplant hast. Es bringt nicht viel, dann in Stress zu geraten, und zu drohen, zu schimpfen, Befehle zu geben…

5. Deine Geduld

Wenn du jetzt denkst „Oh Nein, nicht mein Ding“ – kein Problem. Wenn du bisher ein eher ungeduldiger Mensch bist, wirst du es spätestens mit dem Homeschooling lernen, Geduld ausfzubringen. Und das ist – meiner Meinung nach – ein sehr wichtiger Punkt. Du wirst immer wieder lernen, deinen Kindern zur Seite zu stehen, auch wenn es gerade „Lernstau“ gibt und es gefühlt einfach nicht voran geht.

Hier ist deine Geduld gefragt. Die Geduld, deinem Kinder zuzuhören. Die Geduld, Alternativen und Umwege in Kauf zu nahmen, weit ab vom eigentlichem Plan. Homeschooling bedeutet auch, dass du sehr viel über dein Kind lernst: Charakter, den Lernstil, die Art, wie es die Dinge angeht, die wichtig sind und dran bleibt. Seine Interessen, seine Schwächen. Alles wirst du gemeinsam erfahren und dazulernen. 

Es braucht als immer wieder aufs Neue deine Bereitschaft, sich auf dein Kind (bei mehreren Kindern, umso mehr) einzulassen und zu unterstützen. So wie es das gerade in dem Moment braucht.

6. Deine eigene Überzeugung und Motivation

Halte dir immer vor Augen, was du deinen Kindern (und dir) mit Homeschooling ermöglichst. So kannst du es jeder Zeit mit ihnen kommunizieren und mit gutem Gewissen von ihnen erwarten, dass sie ihren Teil dazu beitragen. Du bist überzeugt und das spüren sie. Erinnere sie an die vielen Erlebnisse, die sie dank Homeschooling haben. Die viele Freizeit, wo sie machen können, was sie wollen. Das kann sehr motivierend sein, weil sie sich daran erinnern, dass sie das nicht verlieren möchten.

Im Prinzip bist du der Schlüssel, denn deine eigene Motivation ist ansteckend. Wenn du selbst motiviert und begeistert bist, wird sich das auf dein Kind übertragen. Dafür ist oft ein wenig Kreativität hilfreich. 

Das schaffst du! Weil du dein Kind liebst.

Homeschooling ist Familiensache

Für einige Eltern, die ihr Kind vielleicht gerne im Homeschooling unterrichten wollen würden, scheint dies aber einfach eine zu schwierige Aufgabe oder Verantwortung. Es braucht Geduld und etwas Mut. Manche trauen sich den „Job“ als Lehrerin auch nicht zu und denken, sie brauchen doch eine pädagogische Ausbildung, um ihr Kind zu unterrichten. 

Homeschooling bedeutet auch, dass die gesamte Familie mit einbezogen ist bzw. einverstanden sein sollte. Ein Elternteil ist zu Hause und geht zumindest keinem Vollzeitjob nach. Das Einkommen muss damit geregelt sein. Zudem kommen eventuelle Geschwister, die auch ihren Platz brauchen. 

Ängste von Eltern sind vielleicht auch, dass das Kind zu viele Ablenkungen und Versuchungen nachgehen könnte, die überall zu Hause lauern.

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Die Grundschule für Eltern

Dieses Buch hilft Eltern, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und dein Kind ganzheitlich zu unterstützen. 

Es enthält wertvolle Tipps zu Umgangsweisen im Alltag, die dein Kind stärken und fördern.

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