Kannst du die Schulpflicht legal umgehen?

Ich gehe hier nur KURZ auf die Pflichten und Möglichkeiten ein, die du hast. Es sind in jedem Fall Umwege, denn in Deutschland gilt die Schulpflicht. Somit kann ich die Frage gleich mit einem eindeutigem „NEIN“ beantworten. Auch wenn es Ausnahmen gibt.

Bitte bedenke: Dies hier ist keine Rechtsberatung!

Ich bin mir sicher, dass wir nun in einer Zeit angekommen sind, in der jeder wissen sollte, dass der Weg zu einer guten Bildung für jeden von uns ein Anderer ist. Dass Kinder auf das Leben vorbereitet werden müssen, ist klar. Aber auf welchem Wege, das ist individuell. 

Ich bekam schon öfter die Frage gestellt, wie man denn die Schulpflicht in Deutschland legal umgehen könnte. Das ist nicht so leicht zu beantworten und dies hier keine Rechtsberatung. Wenn dich etwas näher interessiert, informiere dich am Besten umfangreich oder schreibe mir gerne eine Nachricht. 

In den Meisten Ländern auf dieser Erde gibt es die sogenannte Bildungspflicht. Diese wird überall anders definiert und unterschiedlich gehandhabt. Sie wird auch als Lernpflicht oder Unterrichtspflicht bezeichnet.  Darunter versteht man die Verpflichtung der Eltern dafür zu sorgen, dass ihre Kinder bestimmte Bildungsanforderungen erreichen. 

Fakt ist: Die in Deutschland bestehende Schulpflicht gehört zu den wenigen Bildungsformen, die eine freie Gestaltung des Lernens fast vollkommen ausschließen. 

Das war mir nie so bewusst. Erst als meine Kinder im entsprechenden Alter waren und ich anfing, mich damit zu beschäftigen, wurde mir klar – Hier läuft etwas so richtig verkehrt. Oder sagen wir so: es könnte besser sein.

Warum wird uns in Deutschland die freie Gestaltung des Lernens so sehr erschwert?
Selbst in Österreich und der Schweiz sind die Regeln nicht so extrem und eine freiere Lernumgebung für Kinder und Jugendlich ist möglich.

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Was bedeutet die Schulpflicht in Deutschland?

Hart aber wahr: Die verfassungsrechtliche Grundlage der Schulpflicht bildet nach der aktuellen Meinung unter Juristen (und den Entscheidungen der obersten Gerichte) Artikel 7, Absatz 1 des Grundgesetzes: »Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Staates.« Hieraus wird ein Erziehungsauftrag des Staates abgeleitet, für alle weiteren Regelungen ist jedes einzelne Bundesland zuständig.

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Also… gleich vorweg: Wenn du deine Kinder in Deutschland legal außerhalb der Schule unterrichten möchtest, wird es in der Regel keine (legalen) Wege geben.  

Kommen wir erstmal zu ein paar Fakten…
In Deutschland herrscht eine neunjährige Schulpflicht, in einigen Bundesländern sogar 10 oder 12 Jahre. Diese Pflicht wird durch die Schulgesetze geregelt, welche ohne viel Spielraum von den Behörden – nach meiner Erfahrung her mit sehr viel Druck und Angstmacherei – durchgesetzt werden.
So liegt es nicht fern, diese Schulpflicht als „Schulzwang“ zu bezeichnen, denn im Grunde, ist es ein Zwang. Auch das war mir früher nie so bewusst, wie heute.

-> LANDESVERFASSUNGDas letzte Bundesland, welches die Schulpflicht 1835 einführte war übrigens Sachsen. Die Pflicht eine Schule zu besuchen, ergibt sich aus den Landesverfassungen. Die Bildung an sich obliegt den einzelnen Bundesländern. So herrscht in Sachsen zum Beispiel ein ganz anderer Umgang mit dem Thema, als in Bayern oder Brandenburg.

-> BERUFSSCHULPFLICHT: Es geht auch nach der Schulpflicht weiter: Alle Verfassungen kennen eine Berufsschulpflicht. Kinder und Jugendliche müssen sich also bis zu ihrem 18. Lebensjahr in die Obhut des Staates begeben. Da wird Einem schon ganz Anders…

-> ALLGEMEINBILDUNGTrotz der unterschiedlichen Schulformen, die es gibt, unterliegen ALLE einem zentral gesteuerten Lehrplan und ein einheitliches Prüfungssystem. Die Allgemeinbildung jeder Persönlichkeit soll damit garantiert sein: Für Alle. Daher wird häufig der Begriff „Allgemeinbildung“ verwendet.

Aber warum ist das so? Der Staat sieht darin eine Art Erziehungsauftrag. Er will alle Schüler zu zukünftigen Staatsbürgern heranbilden. Es sollen am Besten alle funktionieren. So auch die Sozialkompetenz, die jedes Kind natürlich nur in der Schule erlernt – so die Meinung der Befürworter der Schulpflicht. Der Staat sieht ebenfalls seine Aufgabe darin, auf das Kindeswohl zu achten und Misstraut – so mein Empfinden – den Eltern, in dem er diesen keine gute Erziehung zutraut, offenbar.

Wissen ist Macht – um so mehr du weißt, umso besser kannst du Konflikte kommunizieren und Entscheidungen treffen.

Ich empfehle jedem, dieses Buch zum Thema Schulpflicht* zu lesen. Hier geht es um das Spannungsverhältnis zwischen der Schulbesuchspflicht und den Grundrechten der Kinder und Jugendlichen. (*Werbung, da Affiliate-Link!)

2 Möglichkeiten, die Schulpflicht legal zu umgehen

1. Auswandern: Ziehe in ein Nachbarland

Eine Möglichkeit, die komplizierter klingt, als sie im Endeffekt ist: Wenn du in ein Nachbarland ziehst, kannst du deine Kinder schon vom deutschen Schulwesen befreien. Auswandern assoziiert oft, alles hinter sich zu lassen und macht manchen vielleicht Angst, aber hier solltest du vielleicht abwägen, was für dich/deine Familie wichtig ist. Um legal Homeschooling zu betreiben, musst du auf jeden Fall Deutschland den Rücken kehren. Wenn du, wie ich, in Grenznähe ziehst, sind Arbeit, Freunde und Familie nicht weit weg. Zum Thema Arbeiten in Deutschland als Pendler solltest du dich allerdings sehr gut informieren! 

Bitte bedenke: Dies hier ist keine Rechtsberatung!

In der Schweiz z.B. ist in vielen Kantonen das Homeschooling möglich – hier müsstest du dich vorher ein wenig schlau machen, wo genau. Beachte aber: Das Freilernen ist hier nicht vorgesehen, es gibt feste Lernziele, die erfüllt werden müssen.

Das Wichtigste ist, dich zu vernetzen. Trete in die entsprechende Community ein und tausche Erfahrungen aus. Es kommt ganz auf deine Situation und Ansprüche drauf an. Jedes Land ist etwas anders, aber überall  gibt es eine besonders große Community an Gleichgesinnten und zum Beispiel sehr gute Fernschulen, die es dir leichter machen. Es gibt immer Menschen, die das gleiche wollen, denken und fühlen, wie du! 

2. Werde Reisender

Grundsätzlich gilt: Den Wohnsitz von deiner Familie, oder nur einen Teil davon beim Einwohnermeldeamt abzumelden, ändert formal nichts an der Schulpflicht – es sei denn, du und deine Familie zieht tatsächlich aus der Wohnung aus oder ihr habt einen (Haupt-)Wohnsitz und den gewöhnlichen Aufenthalt im Ausland.

Regelungen zum Wohnsitz und zur Meldepflicht stehen im  Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und im Bundesmeldegesetz (BMG).

Das heißt, ihr müsst tatsächlich ausziehen, euch abmelden und als Reisend melden. Damit entziehst du dich direkt zahlreichen Pflichten und gewinnst Zeit, wenn du zum Beispiel noch nicht sicher bist, ob/wohin du auswandern möchtest oder wie lange du reisend bist. Für Behörden bist du nur noch sehr eingeschränkt sichtbar, die Steuerpflicht sinkt drastisch bzw. existiert garnicht mehr.

Wenn du dich vollständig mit deinen Kindern abmeldest musst du keinem Lehrplan der Welt mehr nachkommen. Einige wünschen sich genau das. Dein Kind kann auf völlig natürliche Art und Weise lernen.

Ein Nachteil könnte sein, dass du keine Wohnadresse nachweisen kannst. Aber auch hierfür gibt es legale Wege und Lösungen. Je nach dem, was du dir für dich und deine Familie wünschst!

Wichtig: Informiere dich VORHER ausführlich über Länder und ihre Bestimmungen!

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Legal die Schulpflicht umgehen?
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